Inmitten von Farben, Pinseln und viel gemeinsamer Kreativität feiert eine ganz besondere Gruppe in Jena ihr 50-jähriges Bestehen: Ein Malzirkel, der Anfang der 1970er Jahre unter der Obhut des Schott-Betriebes gegründet wurde und seither Generationen von Menschen zusammengebracht hat.

Was einst im Gemeinschaftsraum eines Wohnblocks in Lobeda-West begann, entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einer festen Größe in Jenas Kunst- und Kulturszene. Der künstlerische Leiter, Wolfgang Heinrich (1921–2019), war dabei nicht nur ein inspirierender Lehrer, sondern auch selbst aktiver Künstler: Seine Werke – darunter Wandbilder in Jena und Nachbildungen der Lichtenhainer Bilderbibel – erzählen noch heute Geschichten aus der Stadt und ihrem Wandel.

Besonders spannend: Der Zirkel machte nicht nur Kunst für sich selbst, sondern auch mit und für die Gemeinschaft. Kindergärten durften sich über liebevoll gestaltete Tierbilder freuen, ein großes Märchen-Wandbild wurde aus Linolschnitten zusammengesetzt und für die traditionsreiche Gaststätte „Zum Ziegenhainer“ entstanden Werke mit lokalem Bezug.

Natürlich ging auch die Wendezeit nicht spurlos an der Gruppe vorbei. Treffen fanden nun oft zuhause statt – aber der kreative Geist blieb ungebrochen. Stillleben, Naturstudien, Skizzen auf dem Klapphocker: Die Leidenschaft fürs Malen ging nie verloren. Seit 2002 findet die Gruppe im DRK wieder einen festen Ankerpunkt und nutzt diesen Ort, um neue Werke zu schaffen und auszustellen – etwa im Seniorenzentrum „Kleinalten“ oder in der Dammtstraße.

Heute, 50 Jahre nach der Gründung, zeigt sich: Kunst ist mehr als ein Hobby. Sie verbindet, sie erzählt Geschichten – und sie schenkt Lebensfreude. Der Dank der Gruppe gilt dem DRK für die jahrelange Unterstützung und die Möglichkeit, diese wertvolle Tradition weiterzuführen.

Auf die nächsten Jahre – mit Pinsel, Farbe und ganz viel Herz!