25 Jahre DRK-Familienberatung
Bereits seit 1993 können Kinder, Jugendliche, Eltern und andere an der Erziehung und Betreuung von Kindern beteiligte Personen die Angebote der Familienberatungsstelle mit Sitz in Kahla und Eisenberg in Anspruch nehmen.
Die Familienberatung versteht sich als erste Anlaufstelle für Eltern und Kinder, um ohne großen Aufwand Probleme zu erkennen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Ein Antrag muss hierfür nicht gestellt werden - ein Anruf genügt. Im ersten Gespräch wird der jeweilige Hilfebedarf ermittelt und dann das weitere Vorgehen festgelegt. Seit zwei Jahren findet zudem jeden 1. und 3. Dienstag im Monat im Eisenberger Rotkreuzhaus eine offene Sprechstunde für ausführliche Anmeldegespräche, Kurzberatungen, Interventionen bei Krisen oder Fragen im Hinblick auf das Umgangs- und Sorgerecht statt.
Der Kontakt zur Beratungsstelle erfolgt auf rein freiwilliger Basis – eine Ausnahme besteht nur dann, wenn eine Gefährdung des Kindeswohls erkennbar ist. Eltern können sich darauf verlassen, dass alles was sie in den Gesprächen den Fachkräften anvertrauen, durch eine gesetzliche Schweigepflicht geschützt ist.
Jährlich werden von den sieben Fachkräften, bestehend aus Heilpädagogen, Psychologen und Sozialpädagogen, rund 500 Fälle betreut. Dabei sind Verlauf und Länge des Beratungsprozesses sehr unterschiedlich. In manchen Situationen genügen ein paar Impulse, so dass die Familien ihren Alltag wieder gut bewältigen können. In anderen Familien wiederum sind die Problemlagen aber auch sehr komplex und es bedarf einer längeren und umfassenderen Begleitung.
In 25 Jahren ist eine Menge gewachsen, es hat sich viel verändert und weiterentwickelt. Vermehrt werden in den letzten Jahren Eltern betreut, die nach einer Trennung und einem familiengerichtlichen Verfahren mit der Auflage an die Beratungsstelle verwiesen wurden, sich zum Wohl ihrer Kinder friedlich über Umgang- und Betreuungszeiten und Erziehungsfragen zu einigen und an ihrem Verhältnis zueinander zu arbeiten. Die Beratungsanlässe sind sehr vielfältig: Erziehungsfragen, familiäre Konflikte, Schwierigkeiten zwischen Eltern und Kindern, Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten, Schulprobleme, Konflikte zwischen Ehepartnern, die sich auf die Kinder auswirkten, Schwierigkeiten bei den Umgangsregelungen für die gemeinsamen Kinder sowie Kindeswohlgefährdung. In den meisten Fällen wenden sich heute Eltern oder Personensorgeberechtigte an die Beratungsstelle, gefolgt von sozialen Diensten und Institutionen, ehemaligen Klienten, dem Gericht oder der Staatsanwaltschaft, Kitas und Schulen sowie dem Gesundheitswesen. Fallbezogene Kooperationen bestehen mit dem Jugendamt, Lehrern, Erziehern, Kinderärzten sowie Psychotherapeuten.
Um die vielfältigen Aufgaben erledigen zu können, ist ein aktives soziales Netzwerk nötig. Daher sind 25 Jahre ein schöner Anlass, DANKE zu sagen. Dem zuständigen Jugendamt in Eisenberg, allen Kooperationspartnern und natürlich auch allen Kindern, Jugendlichen und Eltern. Danke für das gegenseitige Vertrauen und all die bisher geleistete Zusammenarbeit.
Junge Menschen zu erreichen, sie darin zu unterstützen und zu begleiten, ihr Leben zu wagen, wird auch in den nächsten Jahren eine der wichtigsten Aufgaben der DRK-Beratungsstelle sein.