Neue Digitaltechnik für den Katastrophenschutz im Saale-Holzland-Kreis
Feuerwehren Bürgel und Dornburg-Camburg trainieren gemeinsam mit der DRK-Bereitschaft die neue Fireboard-Technik in der Rettungswache in Eisenberg
Nach Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Stürmen, nach langanhaltenden Stromausfällen oder Trinkwassermangel kommt der Katastrophenschutz zum Einsatz. Im Saale-Holzland-Kreis sorgen unter anderem die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen der DRK-Bereitschaft Eisenberg bei einer größeren Schadenslage für den Schutz und die Rettung der Bevölkerung.
Ab sofort geschieht dies im Sanitäts- und Betreuungszug des Saale-Holzland-Kreises mit neuer Digitaltechnik in den Einsatzleitfahrzeugen. Damit der Einsatz der neuen Technik und die dazugehörigen Abläufe im Katastrophenfall reibungslos funktionieren, muss regelmäßig trainiert werden.
Aus diesem Grund fand Anfang Februar in der DRK-Rettungsstelle in Eisenberg die erste Ausbildungseinheit mit den Führungskräften der Feuerwehren aus Bürgel und Dornburg-Camburg sowie den Kameraden und Kameradinnen des DRK statt. Die eingesetzte Fireboard-Technik sei besonders bei der Einsatzvorbereitung und der Einsatz-dokumentation nützlich, erklärt Enrico Schmidt, Zugführer des Sanitäts- und Betreuungszuges im Saale-Holzland-Kreis.
Mithilfe der modernen Technik werden die Einsätze exakt dokumentiert. Digitale Karten geben einen Überblick über die Lage im Katastrophenfall und helfen bei der räumlichen Orientierung. Per Live-Ticker können sich die Führungskräfte unmittelbar Einblick in das Einsatzgeschehen verschaffen. Auch die Vernetzung der Einsatzkräfte sei überall in Thüringen gesichert, da das Thüringer Innenministerium den Katastrophenschutz landesweit mit derselben Art Digitaltechnik von den Kreisen und kreisfreien Städten ausstatten lässt, erläutert Enrico Schmidt weiter.
„Bei einem Busunfall auf der Autobahn mit 25 verletzten beispielsweise kann sich die Einsatzleitung mit Hilfe der Digitaltechnik sofort einen Überblick verschaffen über die Zahl der Schwerverletzten und der Leichtverletzten. Mit diesen Informationen können die klinische Aufnahme und die anschließende medizinische Versorgung schnellstmöglich sichergestellt werden“, schildert der Zugführer ein mögliches Szenario. Da die Zahl der Einsätze im Saale-Holzland-Kreis aber relativ gering ist, müsse umso häufiger trainiert werden, damit die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte bei Katastrophen problemlos abläuft, so Enrico Schmidt weiter.
Die geringe Zahl der Einsätze für den Sanitäts- und Betreuungszug sieht er auch als Grund dafür, dass es schwierig sei, junge Menschen für die Ausbildung und ehrenamtliche Mitarbeit im DRK zu begeistern.
Interessierte sind jederzeit willkommen zur Ausbildung, die an jedem zweiten Dienstag um 19.00 Uhr im DRK-Haus in der Jenaer Straße 48a in Eisenberg stattfindet.