Kinderschutz geht ALLE an
Fachtag des DRK-Kreisverbands zum Thema Kinderschutz
Am 20. Mai lud der DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda e.V. zum Fachtag alle pädagogischen Fachkräfte und Leitungen aus dem Bereich der Kindertageseinrichtungen ein.
Das Treffen war für alle Beteiligten etwas Besonderes. Es war das erste Mal, seit Ausbruch der Pandemie, dass man sich in Präsenz getroffen und gemeinsam an einem Themenbereich gearbeitet hat. Dementsprechend war eine aufgeregte Freude zu spüren, als sich die Teilnehmenden, anfangs noch in Kita-spezifischen Grüppchen, vor dem Tagungsort "Schwarzer Bär" in Jena trafen, um final die Wahl der Workshops zu treffen und gemütlich anzukommen.
Für einige Fachkräfte war es das erste Mal, dass sie an einem Verbundtreffen teilnehmen konnten und so war die Neugierde auf "die anderen" Kita-Mitarbeitenden groß. Bereits vor Beginn wurden interessierte Blicke und Grüße an die Ankommenden geschickt.
Pünktlich um halb neun startete der Fachtag mit einer Begrüßung durch Sylke Müller-Pfeiffer, Fachberaterin im Bereich Kinderschutz beim Ortsverband und Organisatorin der Veranstaltung. Sie sprach Dankesworte an die pädagogischen Fachkräfte und die Kita-Leiterinnen aus: für ihr Engagement, den unbeirrbaren Einsatz und Ideenreichtum in der Pandemie und für die pädagogisch hochwertige Arbeit, die tagtäglich von ihnen verlangt und geleistet wird.
Im Anschluss kam, stellvertretend für den Vorstand, Andreas Dippl aus der Geschäftsstelle in der Dammstraße zu Wort. Auch er bedankte sich für die geleistete Arbeit der Mitarbeitenden und lud dazu ein, den Fachtag als Impuls zum Austausch zwischen den Kitas zu nutzen und das fachliche Wissen zum Thema Kinderschutz zu erweitern.
Um neun Uhr begann der informelle Teil der Veranstaltung. Frau Reizig (freie Referentin) war dafür eingeladen worden, ein Impulsreferat zum Thema Kinderschutz zu geben. Ziel sollte sein, den Fachkräften wichtige Grundlagen sowie einen Überblick zum Thema zu geben. In ihrer Hand lag auch die Verantwortung, das Thema Kinderschutz als eine der zentralen Aufgabe der Kindertagesstätten hervorzuheben und Fachkräfte darin zu sensibilisieren. Schließlich war ihr Auftrag, Sicherheit im Umgang mit der Wahrnehmung des Schutzauftrags zu vermitteln und Impulse zu modernen Schutzkonzepten aufzuzeigen. Frau Reizig setzte vor allem einen starken Fokus auf das Thema Resilienzarbeit, dass sie als eine wichtige Voraussetzung für das Tätigsein im sozial-pädagogischen Bereich ansieht.
Nach dieser Portion Input am Vormittag, hatte es sich das DRK nicht nehmen lassen, zum gemeinsamen Mittagessen einzuladen. Hier war nun Zeit, sich mit den anderen Fachkräften der Kitas übergreifend auszutauschen und sich von der hervorragenden Küche des "Schwarzen Bären" zu überzeugen. Leider verging dabei die Zeit wie im Fluge. So gestärkt starteten alle Pädagog*innen in den praxisnahen und letzten Teil des Fachtages.
Die Teilnehmenden konnten aus sechs Workshops zu vertiefenden Themenbereichen des Kinderschutzes wählen. Dazu hatten sechs Referentinnen Impulse zu den folgenden Themen vorbereitet:
- "Die Macht der Sprache am Beispiel von Etikettierungen" mit Nancy Laschek von der Kindersprachbrücke Jena
- "Zum Umgang mit Erzieherischer Macht" von Astrid Exel aus dem DRK Landesverband
- "Kinderrechte in der Praxis" von Sandra Wiegand vom Jugendamt Jena
- "Videogestützte Arbeit zur Entwicklungs- und Resilienzförderung von Kindern" von Katrin Bergmann aus dem Team der mobilen Hilfen des DRK
- "Zum sensiblen Umgang mit kindlicher Sexualität" von Dr. Franziska Dathe (freie Referentin)
- "Von Fall zu Fall - Alltagssituationen besser verstehen und einordnen" von Lisa Fichtner aus dem DRK Kreisverband
Das ergab ein buntes Bouquet aus fachrelevanten Themen, auf die sich die Teams verteilen konnten, um schließlich den Input in ihrer Kita weitergeben zu können. So verging auch der Nachmittag in Windeseile.
Die Pädagog*innen haben viele Impulse und neue Erkenntnisse mitgenommen und man konnte viele weiterführende Fachgespräche vernehmen, als sich alle noch einmal zur Reflexion und Verabschiedung trafen. Alles in allem war es ein gelungener Tag, an dem ein fachliches, kollegiales und wertschätzendes Zusammenkommen im Mittelpunkt stand. Und so ging am späten Nachmittag unser gemeinsamer Fachtag zu Ende, der in vielen Mitarbeitenden sicher noch eine Weile nachhallen wird.